· 

Leserbrief von Konrad Theiss (Trier), Volksfreund 24.05.2017

 Es ist schon bemerkenswert, dass der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster (CDU) den Moselaufstieg auf der bekannten Trasse bei Igel und Trier-Zewen mit Unterstützung seines Spezis, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), in den Verkehrswegeplan 2015 gebracht hat. Jetzt kocht Kaster vor Wut, dass die Planung noch nicht begonnen hat und wirft der Landesregierung Untätigkeit vor.

 

Wenn Herr Kaster meint, die Ampel in der Verkehrspolitik leuchte offenbar gleichzeitig rot und grün - so geht nichts voran, kann man da nur feststellen. Herr Kaster gibt sich als großer Macher und Planer. Aber die Planungshoheit obliegt immer noch dem Land. Die Bewohner von Igel und Trier-Zewen hoffen auf das Verständnis der Landespolitik, dass nicht gegen, sondern mit der Bevölkerung eine sinnvolle Lösung für beide Seiten (Wirtschaft und Bewohner) gefunden wird. Sie lehnen den vorliegenden Plan aus ökologischer Sicht (Vernichtung von einigen Hektar Waldfläche) sowie wegen Beeinträchtigung der Wohnqualität durch Lärm und Abgase ab. Hinzu kommen die sehr hohen Baukosten sowie die erforderliche Umgehung Trier-Zewen mit einem Tunnelbau.

 

Wenn überhaupt eine Anbindung der rechten Moselseite an die Autobahn Luxemburg-Trier erforderlich wird, gibt es noch eine andere Variante. In vielen Diskussionen und Leserbriefen wurde sie schon ins Spiel gebracht: bei Temmels mit einer Brücke über die Mosel nach Luxemburg und dort auf die bestehende Auffahrt Wasserbillig. Auf deutscher Seite ist für die Anbindung der Brücke an die vorhandene Straße bedeutend weniger Landfläche erforderlich. Da der Staat Luxemburg die halben Kosten des Brückenbaues übernehmen würde, könnte mit den eingesparten Mitteln der verkehrstechnische Ausbau zwischen Trier und Temmels/Wellen finanziert werden.

 

Herr Kaster hätte unserer Region mehr geholfen, wenn er seinen Spezi von der Befreiung der Maut auf Autobahnen in den Grenzregionen überzeugt hätte.

 

Konrad Theis

Trier