„Die Unmöglichkeit endlich einsehen“
Die unendliche Geschichte geht weiter. Verbissen betrieben von einem Bundestags-Abgeordneten, der nun den wohl letzten politischen Schlag in dieser Sache ausführte: Es war die erneute Aufnahme seines Prestige-Projektes in den Bundesverkehrswegeplan. Zentral steht für ihn, neben dem inzwischen nachweislich widerlegten Trier-Problem des Verkehrsinfarktes, die gewünschte Anbindung seiner Heimatregion an die A 64 im Vordergrund. Ein Autobahn-Anschluss über eine komplett von Luxemburg finanzierbare Moselbrücke zwischen Temmels und Mertert mit einem direkten und vorhandenen Anschluss an die Luxemburger A1 ist problemlos realisierbar. Beim Verlassen der Umgehung Könen wäre die kurze Erreichbarkeit der Autobahn über die bestens ausgebaute Umgehung B 419 an Wasserliesch und Oberbillig vorbei bis Temmels nicht nur möglich, sondern zwingend erforderlich. Die Umwelt zerstörende Realisierung des Moselaufstieges würde dagegen nach heutiger Kalkulation ("steuerzahlerschädlich") Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro verursachen. Wer will und kann das verantworten?
Ungeachtet der negativen Auswirkungen und der anhaltenden Proteste vor Ort erfolgte die im Wesentlichen auch politisch motivierte Aufnahme in den BVP nach dem Prinzip "Lug und Trug". Der ursprünglich realistisch errechnete und extrem niedrige Kosten-Nutzen-Faktor 1,3 erhöhte sich nun auf wundersame und fälschliche Weise - wie bei einem Hütchenspieler-Trick - plötzlich auf 11,05!
Aber das größte Hindernis für die im Falle der Realisierung zunächst wieder in Gang zu setzenden planerischen Maßnahmen dürfte die Tatsache sein, dass das Projekt nach der gerichtlichen Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses vor zwölf Jahren sozusagen "abmoderiert" war und ist. Die eventuell beabsichtigte Neuaufnahme des Planfeststellungsverfahrens, wenn der Streit denn weitergehen sollte, bedarf eines umfangreichen und mit jahrelangem Zeitbedarf belegten Prozesses. Er wird mit Sicherheit von massiven Protesten der Bevölkerung aus Igel und Zewen vor Ort begleitet werden, die bereits alleine ein K.O.-Kriterium darstellen.
Ich appelliere daher schon jetzt an die in der Verantwortung stehenden Politiker, Behörden und Ministerien, die Unmöglichkeit des Projektes Moselaufstieg endlich einzusehen. Die Umsetzung einer alternativen, umweltschonenden und kostensparenden Lösung (auch die Anbindung über die Sauer hinweg wäre möglich) ist hierbei in Erwägung zu ziehen.
Dorothea Gores, Igel