· 

Kommentar von Elmar Betzler (Igel) auf das Artikel „Moselaufstieg kommt: Bund gibt grünes Licht“ (Wochenspiegel 16.03.2016)

.... Herr Kaster sagt das mehr Leute für den Moselaufstieg sind als dagegen.... das ist richtig weil ja über die Presse immer schön für den Moselaufstieg geworben wird und weil die Leute aus Konz durch die Brücke mehr Verkehrswege zur Verfügung hätten.

 

Es sollte aber keine Frage sein das mehr Bürger für den Moselaufstieg sind als dagegen. Die Fakten sollten fair beurteilt werden:

 

  1. Fakt ist es das der Wald zwischen Igel und Zewen durch den Moselaufstieg zerstört würde.

  2. Fakt ist auch das der Moselaufstieg selbst zur Fahrt nach Luxemburg ein so großer Umweg bedeutet, dass der Moselaufstieg nur von Konz kommend in Richtung Bitburg einen Vorteil hätte wobei laut Verkehrsgutachten die Anzahl der Fahrzeuge mit diesem Ziel sehr gering ist. Deswegen ist es auch Fakt das die Stadt Trier durch den Moselaufstieg eine nur sehr geringe Verkehrsentlastung haben wird.

  3. Fakt ist auch das Igel aktuell schon vom Verkehr in Richtung Luxemburg viel zu hoch belastet ist, und dass vor allem auch an Sonn,- und Feiertagen wegen Einkaufsverkehr und Tanktourismus. Durch die Brücke des Moselaufstieges kommen dann noch ca. 5000-7000 Fahrzeuge täglich hinzu die aus Richtung Konz /Saarburg über Igel nach Wasserbillig zum Einkaufen, Tanken oder weiter Richtung Luxemburg zur Arbeit fahren.

 

Daher wäre es ein millionenschwerer Schildbürgerstreich , wenn hier einerseits dem Wunsch vieler Leute aus Konz-Saarburg, die von dem Projekt nicht betroffen sind, entsprochen wird, und das andererseits tausenden Betroffenen (Igel/Zewen/Wasserbilligerbrück) zum einen der Wald weggenommen wird, und zum anderen durch noch höheren Durchgangs und Fremdverkehr zusätzlich belastet würden.

 

Bei diesem Durchgangsverkehr ist für sehr viele Igeler der Wald ein regelrechtes Rückzugs- und Erholungsgebiet das mit dem Moselaufstieg zerstört würde und das durch eine weitere Straße ersetzt würde.

Es scheint wohl so zu sein das die "Macher" dieses Projektes hier ohne jegliche Rücksicht gegenüber der Betroffenen agieren und nur blanker Egoismus herrscht. Der Moselaufstieg wird für sehr viele Menschen ein massiver Einschnitt in deren Lebensraum sein und das kommt einer Enteignung von Persönlichkeitsrechten gleich. Die Macher stehen natürlich mit „weißer Weste „ da weil nach außen so getan wird und auch über Medien massiv verkauft wird, dass der Moselaufstieg Verkehrsentlastungen bringt was in Summe definitiv nicht sein kann. Real wird es so sein insgesamt noch mehr gefahren wird und die „Zeche“ letztendlich durch die Orte auf der Igeler Seite und in Zewen zu tragen ist. Der Gipfel der Unverschämtheit ist dann noch dass die vom Land angemeldete Umgehungsstraße von Igel in der Dringlichkeit soweit herabgestuft wurde, dass diese wohl nie realisiert wird.

 

 

Elmar Betzler